75 Jahre Entdeckung der halluzinogenen Wirkung von LSD

Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906 - 2008) verdankt diese Entdeckung einem „Laborunfall“. LSD (Lysergsäurediethylamid) wurde von ihm eigentlich auf der Suche nach neuen Herz-Kreislauf-Mitteln aus Lysergsäure, einem natürlich vorkommenden Ergolin-Alkaloid des Mutterkornpilzes (Claviceps purpurea) synthetisiert. Durch die Aufnahme von LSD-Spuren bei der Laborarbeit hatte er am Freitag, dem 16. April 1943, ein Rauscherlebnis, das er 2006 selbst so schilderte: „Ich musste das Labor verlassen, ich hatte das Gefühl, es passiert etwas mit Dir. Ich fuhr mit dem Velo [Fahrrad] nach Hause, legte mich hin und hatte ein wunderbares Erlebnis. Was immer ich mir vorstellte, war bildhaft vor mir, tief beglückend. Es dauerte drei, vier Stunden, und dann verschwand es.“ Als er durch einen bewusst durchgeführten Selbstversuch drei Tage später am 19. April 1943 die Beobachtung der psychotropen Wirkung von LSD bestätigen wollte, erlebte er jedoch einen „Horrortrip“, der ihn dazu veranlasste, die Substanz später als „mein Sorgenkind“ zu bezeichnen und vor dem unkritischen Konsum von Halluzinogenen zu warnen. Angesichts der gegenwärtigen Flut „neuer psychotroper Substanzen“ (NPS) und deren unbedarfter Einnahme durch viele Jugendliche muss eindringlich vor ihren möglicherweise akuten und chronischen toxischen Wirkungen gewarnt werden. Nicht nur die unter Umständen sehr stark ausgeprägten psychischen Veränderungen (Derealisation, Depersonalisation), sondern auch die körperlichen Wirkungen auf Atmung, Herz und Kreislauf sowie andere Organfunktionen können für den Konsumenten zum lebensbedrohlichen Desaster führen.

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