Ratschläge zu Schmetterlingsblütengewächsen
Unter den weltweit verbreiteten Arten der Schmetterlingsblütler finden sich sowohl Nutzpflanzen, wie Bohne, Erbse, Erdnuss, Klee, Linse, Lupine, Sojabohne u.a., als auch Zierpflanzen wie z.B. Besenginster, Blasen- und Erbsenstrauch, Blau- und Goldregen, Lupine, Paternostererbse, Platterbse und Robinie. Allen gemeinsam ist die typische Form der Blüten und die Ausbildung von Hülsenfrüchten, die meist fälschlich als "Schoten" bezeichnet werden.
Viele Pflanzen dieser Familie bilden zudem giftige Aminosäuren und Eiweißstoffe oder als Alkaloide bezeichnete Giftstoffe, die zu unterschiedlich schweren Vergiftungserscheinungen führen können.
Den Giftnotruf Erfurt erreichen häufig Anfragen nach Verzehr von "Erbsen" oder "Schoten" der heimischen Schmetterlingsblütler. Häufig wird dabei der giftige Goldregen (Laburnum anagyroides) mit der weniger giftigen Robinie (Robinia pseudoacacia), bzw. auch mit ungiftigem Blasenstrauch (Colutea arborescens) oder Erbsenstrauch (Caragana arborescens) verwechselt. Um die Gefährdung richtig einschätzen zu können, ist eine genaue Identifizierung unerlässlich.
Daher finden Sie hier die wichtigesten Unterscheidungsmerkmale:
Goldregen
- 7 (bis 10 m) hoher Strauch oder kleiner Baum mit hellgrauen Ästen und meist überhängenden Zweigen
- Blätter: wechselständig, an Kurztrieben gehäuft; langgestielt mit drei Blättchen; diese sind elliptisch, unterseits hellgrau und behaart
- Blüten: gelb, zu 10 - 20 in traubigen, bogig überhängenden Blütenständen, Blütezeit: April bis Juni
- Früchte: seidig behaarte Hülsen mit flachen dunkelbraunen Samen ab Juli; bleiben lange an der Pflanze hängen und werden im Herbst braun
Robinie
- bis 20 m hoher Baum, Stamm oft frühzeitig verzweigend
- Blätter: bis 30 cm lang, unpaarig gefiedert mit eiförmig-elliptischen Fiederblättchen; Nebenblätter im unteren Teil der Baumkrone sind zu Dornen ausgebildet
- Blüten: weiß, zu 15 - 25 in gestielten, anfangs aufgerichteten, später hängenden Blütenständen; Blütezeit: Mai bis Juni
- Früchte: pergamentartig-lederige, glatte Hülsen, braun bis purpur, mit 4 - 10 olivgrünen bis braunen Samen (reif im Oktober); erst im Winter aufspringend
Blasenstrauch
- 2 - 3 m hoher Strauch
- Blätter: sind unpaarig gefiedert, Teilblättchen verkehrt eiförmig und an ihrer Spitze ausgerandet
- Blüten: gelbe Blüten hängen in etwa 2 cm langen Trauben in den Blattachsen; Blütezeit: Juni bis August
- Früchte: pergamentartig-lederige, glatte Hülsen, braun bis purpur, mit 4 - 10 olivgrünen bis braunen Samen (reif im Oktober); erst im Winter aufspringend
Erbsenstrauch
- 3 - 4 m hoher Strauch
- Blätter: weich behaart und paarweise gefiedert, Teilblättchen sind elliptisch geformt
- Blüten: gelbe Blüten sitzen an langen Stielen in den Blattachseln; Blütezeit: Mai bis Juni
- Früchte: Samen sehen aus wie Erbsen und reifen in einer 10 cm langen Hülse heran, die bei Berührung mit einem Knacken aufspringt und so die Samen fort schleudert
Sollten Kinder Samen von Schmetterlingsblütlern verschluckt haben, stellen Sie auf alle Fälle Pflanzenteile zur Identifizierung sicher.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Vergiftungsgefahr durch Goldregen, Robinie, Blasenstrauch bzw. Erbsenstrauch.
Bei weiteren Fragen rufen Sie uns an.
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