Anfragestatistik

Informationen zu Anfragen an das GGIZ

Die Zahl der jährlichen Anfragen an das GGIZ hat sich seit seiner Gründung 1994 (ca. 5000 Beratungen) mehr als verfünffacht (2022 ca. 28300 Beratungen). Das ist weniger auf eine Zunahme der Vergiftungshäufigkeit als vielmehr auf eine stetig wachsende Inanspruchnahme des Zentrums zurückzuführen.

Der hohe Anteil an Expositionsfällen (Vergiftungen und Verdachtsfälle) wird durch eine große Zahl von Anrufen aus Kliniken verursacht. Im Laufe eines Jahres ist ab Juni eine deutliche Zunahme der Anfragen zu verzeichnen, die bis in den Oktober anhält, ein Zeitraum also, in dem in der natürlichen Umwelt durch giftige Pflanzen, Pilze und Tiere eine zusätzliche Gefährdung auftritt.

Bei Erwachsenen werden fast zwei Drittel der Fälle durch Arzneimittel verursacht, während bei Kindern auch durch chemisch-technische Produkte und Pflanzen eine große Zahl von Vergiftungsunfällen ausgelöst wird.

Neben den Anfragen aus den beteiligten Ländern werden Auskünfte kostenfrei auch an Anrufer aus dem gesamten Bundesgebiet erteilt. Aber auch Tierärzte und private Tierhalter werden in Erfurt mit ihren Fragen nicht abgewiesen, wenn Vergiftungsverdacht bei Haus- und Nutztieren besteht.

Beratungen/Jahr 1994 - 2009

Bundesland 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
 Mecklenburg−Vorpommern 543 710 796 1054 1168 1284 1345 1653 1517 1599 1523 1731 1689 1717 1753 1771
 Sachsen 1378 1834 2037 2613 3384 3905 4517 4638 4708 4563 4607 4734 4745 5123 5182 5721
 Sachsen-Anhalt 998 1114 1236 1560 1863 1879 2286 2362 2165 2322 2036 2029 1993 2340 2184 2335
 Thüringen 1253 1580 1791 3000 3769 3661 3507 3475 3079 3126 3033 3448 3280 3453 3522 3771
 anderes Bundesland 744 610 540 654 805 834 1008 973 1177 1314 3615 5053 5254 5613 5514 5473
 Unbekannt 92 305 121 233 289 179 410 378 408 419 595 1178 1130 1278 1605 1615
 Ausland   36 9 10 16 12 12 19 17 41 38 35 47 45 48 51

Beratungen/Jahr 2010 - 2023

Bundesland 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
 Mecklenburg−Vorpommern 1760 1836 1823 1918 1845 1740 1827 1913 1900 2159 2406 2339 2320 2480
 Sachsen 6042 5957 6467 6176 6350 6221 6202 6343 6660 7387 7428 7441 7448 7552
 Sachsen-Anhalt 2363 2396 2482 2483 2582 2505 2594 2775 2712 2778 2897 2999 2928 3005
 Thüringen 3593 3504 3550 3749 3970 3655 3771 3830 3897 3892 4051 3834 3866 3828
 anderes Bundesland 5498 5260 5579 5878 6627 7748 9201 9402 9690 10161 9191 9627 10477 11121
 Unbekannt 1761 1574 1840 1291 1397 1599 1877 2108 2152 2173 1130 1088 1125 1296
 Ausland 46 62 36 49 42 34 60 52 102 113 109 123 175 222

Anrufer 2014 - 2023

Insbesondere Kliniken (38%), private Anrufer (45%) und Rettungsdienste (5%) nehmen die Leistungen des GGIZ in Anspruch.

Anrufer Beratungen
Privat/Laie 120990
Klinik 102123
Rettungsdienst/Leitstelle 13485
Sonstige 12003
Arztpraxis 5942
unbekannt 3645
Kindergarten/-heim Schule 2531
Heim/Wohngruppe 2688
Veterinärmedizin 1878
Betrieb-gewerblich 1249

Altersgruppen 2014 - 2023

Vergiftungen und Vergiftungsverdacht im Kindes- oder Jugendalter verursachen die Hälfte aller Anfragen. Kleinkinder sind dabei durch ihr Probierverhalten besonders im Haushalt und in der natürlichen Umwelt gefährdet.

Altersgruppe Anzahl
 Kind (Alter?)

711

 Säugling 15104
 Kleinkind 68295
 Schulkind 9723
 Jugendlicher 8388
 Erwachsener (Alter?) 25751
 Erwachsener 56912
 Senior 15035
 unbekannt 2389

Ort der Vergiftung 2014 - 2023

Ort  Erwachsene  Kinder/Jugendliche
Kinder-Einrichtung 10 2107
Schule 21 932
Hochschule 34 1
Strafanstalt 234 11
Sonstiges 240 85
im Freien/Öffentlichkeit 3549 5765
Medizinische Einrichtung 3860 959
Arbeitsplatz 4515 85
unbekannt 5323 1366
Haushalt und Umfeld 77716 90490
Heim (seit 2019) 2196 420

Ursache der Vergiftung 2014 - 2023

Ursache  Erwachsene  Kinder/Jugendliche
Umwelt 372 177
Straftat 651 158
Havarie 1426 154
Verwechslung 6130 4430
Nebenwirkung 3657 677
Fehlanwendung 9612 4634
Missbrauch 8006 1549
unbekannt 6168 1211
akzidentell 27959 84727
Suizid 33715 4504

Risiko der Vergiftung 2014 - 2023

Das Risiko einer schweren Vergiftung ist im Erwachsenenalter deutlich höher als bei Kindern. Todesfälle durch Vergiftungen sind jedoch insgesamt selten.

Risiko Erwachsene

Risiko Erwachsene
 nicht einschätzbar 3015
 kein Zusammenhang  3258
 symptomlos 6278
 symptomatisch 33311
 leicht / gering 29840
 mittel / mäßig 11825
 schwer 10165

Risiko Kinder/Jugendliche

Risiko Kinder/Jugendliche
 nicht einschätzbar 1764
 kein Zusammenhang  2263
 symptomlos 17976
 symptomatisch 18751
 leicht / gering 57435
 mittel / mäßig 2617
 schwer 1399

Hinweis / Disclaimer

Internet: www.ggiz-erfurt.de
E-Mail:
Leitung: Dr. rer. nat. Dagmar Prasa
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