Aktionstag „Vergiftungsschutz für Kinder im Haushalt” am 20. März 2017

Schätzungsweise 80.000 Kinder im Alter bis 14 Jahre sind jährlich in Deutschland von Vergiftungsunfällen betroffen (Angabe der Aktion Das sichere Haus). Im Einzugsgebiet der vier Bundesländer (10,1 Mio. Einwohner) wurden dem GGIZ 2015 insgesamt 5.664 Fälle und 2016 insgesamt 6.115 Fälle bekannt; das entspricht einer Häufigkeit von durchschnittlich 16 Fällen pro Tag und einer Zunahme von acht Prozent innerhalb eines Jahres. Am häufigsten betrafen die Anfragen einen Vergiftungsverdacht bei Säuglingen (15 % aller Kinderfälle) und Kleinkindern (68 % aller Kinderfälle). In dieser Lebensphase erkunden die Kinder ihre Umwelt vor allem durch „Verkosten“, sodass die aufgenommenen Mengen in der Regel gering sind und nicht zu lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen führen. Eine Ausnahme stellen jedoch Unfälle mit ätzend wirkenden Haushaltsprodukten dar (Rohr-, Backofen und Grillreiniger; unverdünnte Entkalker auf der Basis von Ameisensäure). Auch Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel können in geringer Menge schwere Vergiftungen verursachen. Die meisten Unfälle könnten vermieden werden, wenn die Eltern ihrer Aufsichtspflicht besser nachkommen würden. Immer wieder hören wir am Telefon, dass der Unfallhergang nicht geschildert werden kann, weil das Kind sich selbst überlassen war. Auch durch das Umfüllen von chemischen Produkten in Getränkeflaschen ist eine der Hauptursachen kindlicher Vergiftungsunfälle. Weitere Information zu Vorsichtsmaßnahmen (Prävention) und zum Verhalten im Notfall finden Sie auf den entsprechenden Seiten unserer Homepage.

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