Gefährdung im Haushalt durch Hygienespüler

Bereits 2015 berichtete der Giftnotruf Erfurt über die Gefährdung von Kindern durch Wäsche-Hygienespüler anhand eines Falles, bei dem ein Kleinkind nach Augenkontakt eine schwere Hornhautschädigung erlitt.

Ein aktueller Fall zeigt erneut, welche Gefahr von Hygienespülern aber auch anderen Desinfektionsmitteln und -reinigern im Haushalt ausgehen kann:

Ein kleines Mädchen hatte eine Windel um, deren Verpackung zuvor mit einem beim Einkauf ausgelaufenen Hygienespüler mit Didecyldimethylammonium­chlorid (quartäre Ammoniumverbindung) in Kontakt gekommen war. Die Windel selbst ist nicht feucht oder verfärbt gewesen, weshalb sie noch verwendet wurde.

Nach dem Tragen der Windel für ca. 2 h begann das Mädchen plötzlich zu weinen und hatte starke Schmerzen, weswegen sie in der Kinderklinik vorgestellt wurde. Zunächst zeigte sich am Oberschenkel eine deutliche Hautrötung und auch eine Schwellung. Innerhalb der nächsten 10 Stunden bildete sich ähnlich wie bei einer Verbrennung eine großflächige Blase, die operativ versorgt werden mußte. Die Wunde heilt nur langsam ab und auch nach etwa 2 Wochen ist noch nicht sicher, ob Narben zurückbleiben werden.

Aber auch für Haustiere kann Hygienespüler gefährlich werden:

So hatte zum Beispiel eine Katze das auf den Boden getropfte Mittel aufgeschleckt und anschließend eine starke Reizung in der Schnauze entwickelt. Das Tier mußte vom Tierarzt Schmerzmittel erhalten, da es eine Wunde an der Zunge hatte. Bei einer weiteren Katze trat nach Aufnahme von Hygienespüler eine massive Zungenschwellung auf, die ebenfalls durch den Tierarzt behandelt werden mußte. In anderen Fällen wurden zudem neurologische Auffälligkeiten wie Zittern oder Apathie beobachtet. Zwar reagieren besonders Katzen empfindlich auf die Inhaltsstoffe von Hygienespülern, aber auch bei Hunden werden immer wieder Schleimhautschäden in der Schnauze beobachtet. In den meisten Fällen ist eine tierärztliche Behandlung erforderlich.

Bitte prüfen Sie daher kritisch, ob Sie diese Produkte überrhaupt verwenden möchten. Falls Sie nicht auf Desinfektionsmittel und -reiniger im Haushalt verzichten wollen, informieren Sie sich bitte über die Gefährdung durch diese Mittel und stellen Sie sicher, dass diese von Kindern aber auch Haustieren nicht erreicht werden können.

Kommt es dennoch zu einem Unfall mit diesen Mitteln, sollte umgehend der Giftnotruf kontaktiert werden!

Hier finden Sie weitere Informationen zur Vergiftungsgefahr durch Hygienereiniger und Hygienespüler.

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© Giftnotruf Erfurt 27.06.2024

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