Graffiti, Vandalismus und "Etching" - Erfurt 16.-17. November 2006
Seminarveranstaltung der Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen GmbH
Die Veranstaltung vertieft und erweitert den noch jungen, aber stark zunehmenden Austausch über drängende Themen im Umgang mit Spraying, Scratching, Etching und anderen Übergriffen auf Liegenschaften, Fahrzeugflotten, unter denen bisweilen auch Personen zu leiden haben. Insbesondere wird man zu diesem Termin bereits erste Auswirkungen der Fußball-WM unter diesem Blickwinkel erwarten dürfen.
Gefahren durch Etching aus medizinischer Sicht (Helmut Hentschel, GGIZ Erfurt)
Die weltweit ersten Fälle von Ätz-Graffitis ("Glass Etching") unter Verwendung von Säure sind Anfang 2000 in Los Angeles aufgetreten. In Deutschland wurden 2002 in München und 2003 in Berlin erste ätzende "Tags" entdeckt. Seitdem häufen sich die Fälle, bei denen Graffitis auf Glasscheiben aufgetragen wurden, wobei der Farbe in Filzstiften Flusssäure beigemischt wurde. Das Berühren solcher Schriftzüge mit der ungeschützten Haut oder das Einatmen von Dämpfen kann zur Gesundheitsgefährdung führen, weil Flusssäure aggressiv in das Gewebe und in die Atemwege eindringen kann, ohne dass es anfangs zu stärkeren Beschwerden kommt. In Abhängigkeit von der Konzentration und der betroffenen Hautfläche treten erst nach mehreren Stunden immer stärker werdende unerträgliche Schmerzen auf. Durch die hohe Eindringtiefe kann auch das Knochengewebe angegriffen werden. Nach dem Einatmen kann ein Flüssigkeitsaustritt in die Lungenbläschen (Lungenödem) zu schweren Atemstörungen führen. Über die Blutbahn verteilt sich die Säure ungehindert im Organismus, sodass lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen auftreten können. Die wichtigste Maßnahme nach Hautkontakt ist, auch wenn Beschwerdefreiheit besteht, das sofortige ausgiebige Spülen und die Auftragung eines speziellen Gels (Ca-Gluconat 2,5 %ig). In Abhängigkeit vom Verlauf müssen weitere spezielle Maßnahmen ergriffen werden, um ein Fortschreiten der Gewebeschädigung zu verhindern.
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